In Paderborn gibt es einen Schwerverletzten. Die Feuerwehren…
Nachdem Orkantief Sabine über das NR-Land gezogen ist, werden nun die Folgen sichtbar: Die Schulen sind fast im gesamten Verbreitungsgebiet geschlossen (mehr Infos hier), der Zugverkehr steht still und die Müllabfuhr appelliert an die Bürger. Dieser Artikel wird ständig aktualisiert.
Die Deutsche Bahn hatte am Abend ihren Zugverkehr ab 18 Uhr komplett eingestellt. Zahlreiche Reisende strandeten an Bahnhöfen in der Region und mussten die Nacht in Hotels verbringen. Auch am Morgen ist der Bahnverkehr noch nicht wieder komplett am Netz: Bis etwa 10 Uhr hält in Salzkotten und Geseke kein einziger Zug, da die Eurobahn nicht fährt. Der RRX zwischen Paderborn, Lippstadt und Düsseldorf verkehr nach aktuellen Informationen bereits wieder. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn (IC und ICE) soll ab etwa 10 Uhr nach und nach wieder fahren.
Auch im Busverkehr ist mit Ausfällen zu rechnen. Die Stadt Delbrück hatte die Fahrten des Schulverkehrs abbestellt. Die Pressestelle der Deutschen Bahn teilte auf NR-Anfrage mit, dass der Busverkehr langsam wieder anläuft. Zu konkreten Ausfällen konnte der Sprecher aber noch nichts sagen.
Wegen des weiter anhaltenden Sturmes fällt in großen Teilen des NR-Landes die Müllabfuhr aus: In Geseke ist die Abfuhr der gelben Säcke in den Bezirken 7 und 10 betroffen. Bio- und Restmüll werden regulär abgefahren. In Salzkotten und Delbrück werden im gesamten Stadtgebiet sowie allen Ortsteilen keine Mülltonnen abgefahren. In allen Fällen werden diese stattdessen am Samstag, 15. Februar, geholt.
In Bad Wünnenberg fällt die Müllabfuhr ebenfalls komplett aus. Vereinzelt waren Müllfahrzeuge im Einsatz, allerdings wurden diese komplett zurück beordet. „Sicherheit geht vor!“, heißt es von der Stadtverwaltung.
Die Abfuhr des Sperrmülls verschiebt sich in Delbrück von Montag auf Dienstag. Die Stadt bittet darum, aus Sicherheitsgrünen keinen Sperrmüll rauszustellen, um Schäden durch herumfliegende Teile zu verhindern.
Der Sturm hat vielerorts Bäume umgeworfen, was noch immer zu Straßensperrungen führt. Aktuell gesperrt sind:
Am Paderborn-Lippstadt Airport kommt es zu Flugausfällen. Gestrichen sind die Flüge um 9.25 Uhr nach München (LH2177), um 11.20 Uhr nach Frankfurt (LH363) und um 13.40 Uhr nach München (LH2179). Um 12.45 Uhr startet jedoch eine Maschine nach Paris de Gaulle.
Die Feuerwehr Geseke war bis 23.30 Uhr – also zum Höhepunkt des Sturms – zu knapp 20 Einsätzen gerufen worden. Der DRK Ortsverein Geseke übernahm die Versorgung der freiwilligen Feuerwehrleute. „Im großen und ganzen sind wir glimpflich davon gekommen, der Sturm Sabine hat sich nicht so stark entwickelt, wie zunächst befürchtet“, heißt es von der Feuerwehr.
Aber: Zwischen 8.30 und 9.15 Uhr Uhr ist die Feuerwehr allein zu vier Einsatzstellen im Stadtgebiet alarmiert worden.
Die Kameraden aus Bad Wünnenberg kamen in der Nacht noch vier Mal zum Einsatz: An der L 549 Bad Wünnenberg Richtung Leiberg, kurz vor der Aftetalbrücke, auf der K36 Fürstenberg Richtung Bleiwäsche, Höhe Wasserwerk, in Fürstenberg Pellenberg und auf der L744 Fürstenberg Richtung Elisenhof Höhe Eilern.
Auch in Delbrück schlug der Sturm weniger stark zu als erwartet. Die Feuerwehr spricht von „einigen kleineren Sturmschäden“. Trotzdem kam in der Nacht auch die Drehleiter zum Einsatz.
Die Feuerwehr Büren rückte bis 9 Uhr heute Morgen zu 13 Einsätzen aus, darunter zwölf Mal wegen umgestürzter Bäume und einmal wegen heruntergefallener Dachpfannen. Die örtliche Einsatzleitung wurde in der Nacht um 1 Uhr aufgelöst. Insgesamt kamen 115 Feuerwehrleute zum Einsatz. „Das ist etwas ein Drittel von dem, was wir mobilisieren können“, so Stadtbrandmeister Andreas Müller auf NR-Anfrage.
Die Paderborner Feuerwehr meldete am Abend, dass in Schloß Neuhaus ein 16-Jähriger von einem Ast getroffen wurde und sich schwere Verletzungen am Kopf zuzog. Nach notärztlicher Versorgung wurde der Patient mit dem Rettungswagen in ein Bielefelder Klinikum verlegt.
Im gesamten Kreis Paderborn rückten rund 800 Feuerwehrleute zu rund 70 Einsätzen aus. Für die Kreispolizeibehörde Paderborn war die Lage rund um das Sturmtief Sabine mit 49 Einsätzen überschaubar. Überwiegend ging es um Straßensperrungen und Gefahrenstellen durch querliegende Bäume oder umgestürzte Gegenstände. Landrat Manfred Müller lobte die Einsatzkräfte: „Wir können stolz auf unsere Feuerwehrkameraden und auch die Polizei sein, die in dieser Nacht für uns alle einen super Job gemacht haben!“.
In Lippstadt fiel an der Wiedenbrücker Straße ein Baum auf die abgestellten Dienstfahrzeuge auf dem Parkplatz vom Ev. Krankenhaus. Niemand wurde verletzt.
Die Tageszeitung Neue Westfälische informierte ihre Leser, dass am Montag keine Zeitungen zugestellt werden, um die Sicherheit ihrer Zusteller nicht zu gefährden. Der Lokalteil soll stattdessen am Dienstag verteilt werden. Die E-Paper-Ausgabe ist deshalb heute kostenfrei abrufbar.
Das Westfalen-Blatt (Westfälisches Volksblatt) meldete ebenfalls Zustellprobleme, ist aber wohl in großen Teilen des NR-Landes verteilt wurden. Auch hier ist das E-Paper aber heute kostenfrei abrufbar.