Während die Senioren im AWO Seniorentreff in der Geseker Innenstadt gemütlich zum Kaffeetrinken sitzen, haben Ute Klose und Christa Bartmeier nebenan ihre Sprechstunde eingerichtet. Die beiden Damen engagieren sich im Seniorenbeirat und möchten von den Senioren wissen, wo der Schuh drückt.
„In der Corona-Pandemie ist die Arbeit fast zum Erliegen gekommen“, sagt der Vorsitzende Werner Benkel. Nun wollen sie wieder durchstarten.
Schon 1990 gründete sich das Gremium in der Hellwegstadt und besteht aus immerhin sieben Vertretern und vier Stellvertreter, die sich als politisch neutral verstehen. Der Seniorenbeirat organisiert auch Ausfahrten, gratuliert zu runden Geburtstagen und bietet Vorträge und Infonachmittage an.
Besonderheit: Der Seniorenbeirat wird regelmäßig zu den Ausschusssitzungen für Soziales, Kultur und Gesundheit eingeladen.
Einen kleinen politischen Erfolg kann die Gruppe ganz aktuell vermelden: In diesen Tagen hat der Bau-, Planungs- und Verkehrsausschuss den Bau einer öffentlichen Toilette in der Kernstadt auf der Agenda – ein Thema, dass der Seniorenbeirat seit Jahren vorantreibt.
Aber auch bei kleineren Themen wie fehlenden Briefkästen oder mit Rollatoren unpassierbaren Baustellenkabeln bringt sich der Seniorenbeirat ein. Der nächste große Aufschlag steht noch bevor: „Auf das nun diskutierte integrative Verkehrskonzept werden wir ein Auge haben“, verspricht Benkel.
In der Nachbarstadt Büren ist der Seniorenbeirat erst vor sechs Jahren unter Bürgermeister Burkhard Schwuchow gegründet worden und ist ein wenig anders organisiert als in Geseke. Von den insgesamt 21 Mitgliedern vertreten zwölf die Bürener Ortsteile. Die Sitze für den Ortsteil Ahden und für die Kernstadt sind aktuell vakant.
Außerdem gehören dem Gremium Vertreter des Bündnis für Familie, des Vdk Büren, der Caritaskonferenz St. Nikolaus und der Bürgerhilfe an. Der Sitz der Bürgerstiftung ist aktuell ebenso unbesetzt wie die für jeweils eine Bewohnerin oder einen Bewohner des Seniorenwohnparks Büren und des Seniorates Steinhausen. Hauptamtlich betreut wird das Gremium von der Behindertenbeauftragten der Stadt Büren, Frau Monika Finke, die gleichzeitig Bindeglied zur Verwaltung ist.
Der Seniorenbeirat verfügt über einen Sitz im Ausschuss Bauen, Umwelt und Stadtplanung sowie für Familien, Bildung und Generationen.
Außerdem hat der Seniorenbeirat eine sogenannte Bestandsaufnahme der Ortsteile vorgenommen und unter anderem die ärztliche Versorgung, die öffentliche Verkehrsanbindung und Besonderheiten davon zusammengetragen.
Vor Corona wurde zudem sehr aktiv die Notfalldose verteilt, die Senioren im Kühlschrank aufbewahren sollen, wo wichtige medizinische Informationen gebündelt werden, um Notarzt und Rettungsdienst im Notfall schnell wichtige Infos zukommen zu lassen.
Die Mitglieder selbst – aktuell 16 – treffen sich alle zwei Monate.
In der letzten Sitzung ging es um den Nahverkehr und die damit verbundene Linienplanung. „Für Senioren ein sehr wichtiges Thema“, so Schriftführer Reinhard Kleine. Mit der neu gewählten Vorsitzenden Christel Schlingmann-Meier steht dem Gremium eine Fachfrau auf diesem Gebiet vor. Sie arbeitet bei der OWL Verkehr und ist vor allem mit der Planung von Rufbussen beschäftigt.
Bad Wünnenberg und Salzkotten verfügen aktuell nicht über ständige Seniorenvertretungen. In Salzkotten nimmt die Seniorenunion der CDU diese Aufgabe ein stückweit wahr, wie deren Vorsitzender Heribert Kick berichtet.
Auch Büren verfügt über eine Seniorenunion, aber mit anderen Schwerpunkten: „Uns geht es vor allem um Geselligkeit“, so Reinhard Kleine, der sowohl Schriftführer beim Seniorenbeirat als auch bei der Seniorenunion ist. Die Organisation organisiert Kaffeenachmittage, Stammtische, Ausflüge, aber auch Vorträge und Fahrten zu politischen Gremien wie dem Landtag.
Das ist in Salzkotten etwas anders: „Nur Kaffeetrinken wäre mir zu wenig“, so Kick über die Salzkottener Seniorenunion. Zwar sei das Bündnis eine Unterorganisation der CDU, vertrete aber sehr wohl eine eigene Meinung.
„Das 1-Euro-Ticket für Salzkotten fanden wir als Seniorenunion gut“, so Heribert Kick, der berichtet, dass sie bei der CDU-Ratsfraktion dafür geworben haben.
„Gute Ideen haben eben keine politische Farbe“, so Kick. Im Wahlkampf aber steht die Seniorenunion loyal an der Seite der CDU und unterstützt deshalb zur NRW-Landtagswahl auch die Kandidatur von Bernhard Hoppe-Biermeyer.
In Bad Wünnenberg gibt es aktuell weder einen Seniorenbeirat noch eine Seniorenunion. Zumindest Letzteres soll aber bald gegründet werden, heißt es aus internen CDU-Kreisen.