Unter einem hohen technischen und personellen Aufwand gelang es der Polizei im Mai, einen 21-Jährigen aus Geseke als Täter für mehrere Steinwürfe von Brücken zu ermitteln. Nun muss sich der Mann wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchter besonders schwerer räuberischer Erpressung vor dem Landgericht Paderborn verantworten.
Am 28. April warf der Mann eine 15 Kilogramm schwere Betonplatte von einer Autobahnbrücke über die A44 bei Erwitte auf einen vorbeifahrenden Mercedes Sprinter. Nur durch Glück wurde die 25 Jahre alte Frau nicht getroffen, während die Platte Windschutzscheibe und Dach durchschlug und im linken Bereich des Fahrzeuginnenraumes landete.
Anschließend forderte der Tatverdächtige laut Anklage eine Viertelmillion Euro vom Daimler-Konzern und drohte mit weiteren ähnlichen Taten.
Die Zahlungsfrist verstrich und es kam zu weiteren Taten: Am 4. Mai flog eine Betonplatte auf die L776 bei Salzkotten-Oberntudorf, wenig später Gesteinsbrocken auf die A33 bei Hövelhof.
In den frühen Morgenstunden des 14. Mai nahmen Spezialkräfte der Polizei den Mann in Geseke fest. Auf die Spur kamen sie dem Mann wohl durch seine E-Mails. NRW-Innenminister Herbert Reul lobte damals die Beamten, die „mit modernster IT-Technik einen großartigen Erfolg eingefahren haben.“
Weitere Prozesstermine sind im Dezember angesetzt. Ein Urteil könnte bereits am 21. Dezember fallen.