Über Lockerungen oder Verschärfungen der Corona-Kontaktbeschränkungen und des Lockdowns entscheidet in erster Linie der sogenannte Inzidenzwert – also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
Jede Region in Deutschland liegt inzwischen über dem Corona-Warnwert von 50. Überschreitet in einer Region dieser Wert die Schwelle von 200, gilt der Kreis als Risikogebiet und es können weitere Maßnahmen – beispielsweise Ausgangssperren in der Nacht – verhängt werden. Dies gilt bereits im Kreis Lippe und dem Kreis Minden-Lübbecke.
Entscheidend ist immer die Inzidenz im jeweiligen Kreis: Da diese im Kreis Paderborn bei 128 und im Kreis Soest bei 121 liegt, sind die Werte zunächst unproblematisch.
Wären die Kommunen im NR-Land eigene Kreise, würden die Lage anders aussehen: In Bad Wünnenberg, der kleinsten Stadt des NR-Verbreitungsgebietes, stehen den 26 Neuinfektionen der letzten sieben Tage nur 12.456 Einwohner gegenüber – die rechnerische Inzidenz liegt bei 264,93. Die Stadt wäre Risikogebiet.
Das ganze Gegenteil ist in Büren der Fall: Die Stadt zählte mit ihren 22.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen „nur“ 19 Neuansteckungen – der Inzidenzwert liegt also mit 86,36 sogar unter dem Kreiswert.
Die meisten Neuinfektionen gibt es in den Großstädten – wie Paderborn, wo sich im genannten Zeitraum zuletzt 194 Menschen ansteckten. Im Verhältnis zu den 153.485 Einwohnern liegt der Inzidenzwert (126,39) unter dem Kreisdurchschnitt.